Telekom
Siemens schreibt mit Handys schwarze Zahlen
Damit widerspricht der Konzern der Aussage von Ericsson, nach der höchstens drei Handy-Hersteller Geld verdienen
München - Der Siemens-Konzern schreibt mit seinem Handy-Bereich schwarze Zahlen und
will diesen Bereich auch durch Akquisitionen weiter ausbauen. Siemens-Sprecher Eberhard Posner sagte
am Freitag auf Anfrage, der Bereich ICP, zu dessen zentralen Produkten Handys zählen, werde im ersten
Quartal 1999/2000 (bis 30. September) ein "durchaus ansehnliches positives Ergebnis" ausweisen.
Entgegen anderen Behauptungen schreibe Siemens mit Handys also schwarze Zahlen. Zudem verfolge der
Konzern bei Handys eine Expansionsstrategie. Siemens wolle sich neben der geplanten Übernahme von
Bosch-Funktelefone-Aktivitäten auch noch durch "weitere Dinge" in diesem Bereich verstärken.
Posner verwies darauf, dass Siemens im Handy-Bereich nicht nur Marktführer in Deutschland sei, sondern
im vierten Quartal 1999 auch auf die Position drei vorgerückt sei und damit Ericsson überholt habe.
Ericsson-Chef Kurt Hellström hatte kürzlich in einem Interview erklärt, Siemens verdiene in diesem
Bereich kein Geld und sei nicht stark genug, um auf lange Sicht zu den Großen der Branche zu zählen. Diese
Äußerungen von Hellström über einen Konkurrenten seien im Übrigen geeignet um die Frage aufzuwerfen,
ob der Betreffende damit nicht von eigenen Problemen ablenken wolle, sagte Posner weiter. (APA/Reuters)