Die Firma "Baumeister Ing. Richard Lugner" soll mit Jahresende liquidiert werden, die Söhne schließen mit neuen Unternehmen an

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Wien - Der prominente Wiener Baumeister Richard Lugner hat am Donnerstag einen von Gläubigerschutzverbänden gesetzten Termin verstreichen lassen, bis zu dem er eine wirtschaftliche Lösung seiner Probleme hätte präsentieren sollen, berichtet die Tageszeitung "Die Presse" in ihrer Freitagausgabe. Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) habe Lugner eine "allerletzte Frist" bis Mitte letzter Woche eingeräumt. Lugner lehnte eine Stellungnahme gegenüber der Zeitung ab.

Lugner hatte den Gläubigern seiner Baufirma im September einen stillen Ausgleich mit einer Quote von 27,9 Prozent angeboten - ein Angebot, das aber ohnedies nicht von allen Gläubigern angenommen wurde. Einige der Gläubiger, die zuvor zugestimmt hatten, hätten nun ihre Einverständniserklärung zurück gezogen und drohten mit einer Anzeige wegen Betruges, schreibt das Blatt.

Schleppende Zahlungen

Lugner hat bisher immer erklärt, seine Schulden bezahlen und die Bauaktivitäten bis Ende 2003 an die neu gegründeten Unternehmen seiner Söhne Ingenieur Alexander Lugner GmbH und Ing. Lugner Bau GmbH übergeben zu wollen. Die Einzelfirma Baumeister Ing. Richard Lugner, für die Lugner mit seinem Vermögen haftet, soll dann liquidiert werden. Da keine neuen Bauaufträge mehr hereingenommen werden, erfolgen die Zahlungen schon seit einiger Zeit schleppend, großteils wird nur gegen Barzahlung geliefert.

Lugner selbst hat sein Vermögen in eine Privatstiftung eingebracht und besitzt lediglich eine Liegenschaft in der Mollardgasse im 6. Wiener Gemeindebezirk, die aber mit rund 7 Mio. Euro belastet ist. Gläubigerbanken sind Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), Erste Bank, BAWAG und BTV. Welche Summe Lugner auftreiben muss, ist noch nicht öffentlich bekannt geworden. (APA)