Mit einer Verfassungsbeschwerde wehrt sich die Deutsche Telekom gegen die Offenlegung ihrer Bücher vor Gericht. Das Unternehmen bestätige am Freitag einen Bericht des "Handelsblatts", bei den Karlsruher Richtern eine Beschwerde gegen eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts eingereicht zu haben.

Vorgeschichte

Dieses Gericht hatte die Telekom im September verpflichtet, ihre Kostenunterlagen vollständig zu öffnen, wenn Konkurrenten die Preise des Marktführers in Frage stellen. Neben der Verfassungsbeschwerde reichte die Telekom nach Angaben eines Sprechers auch einen Eilantrag ein. Dabei hofft das Unternehmen auf eine möglichste schnelle Entscheidung der Verfassungsrichter.

Hoffnung

Mit der Offenlegung der Kostenunterlagen der Telekom glauben die Wettbewerber dagegen, sich in Gerichtsverfahren künftig besser gegen den Marktführer durchsetzen zu können. Die Telekom will sich von ihren Konkurrenten aber nicht in die Bücher schauen lassen. Der Konzern würde auf diese Weise zu einem gläsernen Unternehmen und es entstünden erhebliche Wettbewerbsnachteile. "Das Agieren im Markt wäre eingeschränkt", sagte der Sprecher weiter.

Seit der Marktöffnung der Telekom-Branche vor mehr als fünf Jahren haben die Wettbewerber die Preispolitik des Bonner Riesen immer wieder als Dumpingstrategie kritisiert. Ziel des Ex-Monopolisten sei es, das Entstehen von Wettbewerb in der Branche zu verhindern, um Marktanteile zu halten. (APA)