Düsseldorf - Präparate mit dem Geschlechtshormon
Testosteron helfen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für
Urologie nicht gegen Wechseljahrbeschwerden von Männern. Die oft
angeführten Erektions- und Orgasmusstörungen würden nicht von einem
Mangel an Testosteron ausgelöst, sondern vom zunehmenden Alter,
teilte die Gesellschaft unter Berufung auf mehrere Studien mit.
Lediglich eine verminderte Libido und eine allgemeine verstärkte
mentale Erschöpfung gingen auf das Konto des Testosteron-Mangels. In
den Studien sei aber kein Zusammenhang zwischen sinkendem
Testosteronspiegel und nachlassender Erektionsfähigkeit, auch nicht
zu zunehmenden Depressionsbeschwerden nachgewiesen worden. Diese
Symptome seien altersbedingt und könnten deshalb nicht primär durch
einen Ausgleich eines Hormonmangels behoben werden, berichteten die
Experten.
An Erektionsstörungen, die als Hauptsymptom der männlichen
Wechseljahre gälten und an denen zwischen 10 und 20 Prozent der
Männer über 55 Jahren litten, könnten beispielsweise auch
Gefäßerkrankungen oder Diabetes Schuld sein. Nur wenn der
Hormonmangel mit einer eindeutigen Symptomatik verbunden sei, sollten
nach dem Rat der Fachgesellschaft unter strenger Beachtung der
Kontraindikationen wie unter anderem Prostatakarzinomen
Testosteron-Präparate angewandt werden, beispielsweise als Gel zum
Auftragen auf die Haut.
(APA/AP)