Nur noch bis Jahresende ist Wolfgang Fellner Herausgeber der meisten Magazintitel aus der News-Gruppe. Vielleicht beschränkt er sich deshalb Donnerstag bei den Österreichischen Medientagen nicht auf deren Zukunft.

Ihm und seinem Bruder Helmuth werden Zeitungspläne nachgesagt. Wie die künftig reüssieren sollen? "Internet und Tageszeitung wachsen zusammen", sagt Fellner. Vielleicht haben die Brüder deshalb News Networld behalten, als sie die Mehrheit an ihrer Magazingruppe an die Bertelsmann-Tochter Gruner + Jahr verkauften.

Tageszeitungen werden zu "täglichen Magazinen", sagt Fellner. Mit aktuellen Magazinen, verteilt auf mehrere Wochentage, hat er auch Erfahrung. Tageszeitungen müssten für jeden Erscheinungstag die Themen bestimmen. Das versucht Fellner schon eine Weile mit Magazinen.

"Die Printmedien müssen noch stärker die Rolle als Content-Providers übernehmen", betont STANDARD-Chefredakteur Gerfried Sperl. Tageszeitungen hätten Analyse und Hintergrund zu verstärken. "Das haben Themen wie der Irakkrieg und die Voest-Debatte gezeigt, was den Verlegern klar ist, aber den Journalisten noch nicht ganz." Angesichts der Offensive regionaler Blätter, deren Berichterstattung sich mehr und mehr auf einzelne Landesteile beschränke, betonte er, dass von Wien bis Vorarlberg Interesse an überregionalen Themen bestehe.

"Kurier"-Chef Peter Rabl indes sieht den Wiener Printmarkt überbesetzt.

Stets wiederkehrende Sorge um die Zukunft von Tageszeitungen versteht Horst Pirker nicht. Der Vorstandschef der Styria Medien AG ("Kleine Zeitung", "Presse"): "Die Printmedien verdienen hervorragend, während das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Wahrheit pleite ist trotz millionenschwerer Gebühren. Auch die wirtschaftliche Situation der privaten Rundfunkveranstalter ist schlecht." (fid, hell/DER STANDARD, Printausgabe, 10.10.2003)