Raggal - "Ohne neue Lenkungsmaßnahmen wie ein Ökowärmegesetz werden wir das Kioto-Ziel nicht erreichen", warnt Heinz Kopetz, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, auf der 12. Jahrestagung des Interessenverbands im Großwalsertal. Nachdem sich das Ökostromgesetz in seinen Grundzügen bewährt habe, müsse Österreich als nächsten Schritt ein Ökowärmegesetz bekommen, so Kopetz. Daneben brauche man staatliche Programme zum Stromsparen.

Um das Klimaziel zu erreichen, müssten die Treibhausgasemissionen beim Heizen bis 2010 rigoros gesenkt werden. So müssten mindestens 500.000 Wohneinheiten bis 2010 auf erneuerbare Energieträger oder Erdgas umsteigen. Das sei bei den bestehenden Rahmenbedingungen aber "unerreichbar".

Das vom Biomasse-Verband vorgeschlagene Ökowärmegesetz sieht vor, dass die Endverbraucher, sprich, die Haushalte, "Ökowärmegutscheine" erhalten, wenn sie Ökowärmeanlagen installieren. Dazu zählen Solarkollektoren, Biomasse-Fernwärmenetze, Biomasse-Zentralheizungen, Kachel- und Pelletskaminöfen.

Im Gegenzug sollen Verkäufer fossiler Energien Wärmegutscheine kaufen müssen. Die Menge der Bons richtet sich nach der verkauften Energiemenge. Das Gesetz richte sich nicht gegen den Brennstoffhandel, betonte Heinz Kopetz, sondern sollte das Marktwachstum für erneuerbare Energie beschleunigen. (jub/DER STANDARD Print-Ausgabe, 10.10.2003)