Wer ausprobieren will, wie schwer man an diesem Edelstein hebt, nehme zwei Ein-Euro-Münzen und ein 20-Cent-Stück in die Hand; macht rund zwei Dekagramm und "ein bisserl was" - exakt 20,766 Gramm wiegt der lupenreine Diamant von der Größe einer Walnuss, der am 20. November in Genf für rund zehn Millionen Dollar versteigert werden soll. Edelsteinexperten bevorzugen selbstverständlich die Gewichtsangabe in Karat, also: 103,83 Karat wiegt das gute Stück. Noch nie zuvor sei ein schwererer Diamant der wertvollsten Farbklasse D ("Hochfeines Weiß +") verkauft worden, sagte eine Mitarbeiterin des Auktionshauses Sotheby's in London. Zum Vergleich: Der sagenumwobene "Koh-i-Noor", der im britischen Kronschatz glänzt, bringt auch nur knapp fünf Karat (ein Gramm) mehr auf die Waage. Die Geschichte des namenlosen Diamanten ist jedoch vergleichsweise profan. Er wurde vor einigen Jahren in einer südafrikanischen Mine gefunden und ist im Besitz des internationalen Diamantenhandelshauses Steinmetz. Das Schleifen des Diamanten dauerte 18 Monate. Seither wurde er im Smithsonian-Institut in Washington ausgestellt. (DER STANDARD, Printausgabe vom 9.10.2003)