Innsbruck - Der Spezialforschungsbereich von Innsbrucker Wissenschaftern, "Zellproliferation und Zelltod in Tumoren", ist vom Österreichischen Wissenschaftsfonds bewilligt worden. Das Projekt war im September von einer internationalen Expertenjury vor Ort begutachtet und als "international herausragend" bewertet worden.

In drei Projektbereichen werden nun in Kombination mit modernsten Technologien hochkomplexe Vorgänge in Zellen epithelialer Tumore und Leukämien so wie in "gesunden" Zellen erforscht. Dabei stehen signalverarbeitende Mechanismen im Vordergrund, die entscheiden, warum eine gesunde Zelle zur entarteten Krebszelle werden kann. Wenn die Zelle einmal entartet ist, stellt sich zudem die Frage, warum sie dann nicht durch programmierten Zelltod eliminiert wird, sondern überleben und sich unbegrenzt vermehren kann. Das langfristige Ziel der Innsbrucker Wissenschafter ist die Entwicklung anwendbarer neuer Lösungsansätze bei der Therapie von Tumoren.

Bedeutung und Engagement

Die Entscheidung über die Bewilligung wurde am Mittwoch im Rahmen der Kuratoriumssitzung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) gefällt. Ein wesentlicher Punkt sei neben der "herausragenden wissenschaftlichen Bedeutung des Projektes" das "große Engagement der Projektmitarbeiter im Rahmen des eintägigen Hearings" gewesen, teilte die Uni Innsbruck am Donnerstag mit. Die zwölf Projektteams setzten sich aus Wissenschaftlern der künftigen Innsbrucker Medizin-Uni, der Naturwissenschaftlichen Fakultät, dem Tiroler Krebsforschungsinstitut und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zusammen. Der FWF unterstützt das Projekt mit rund 3,7 Millionen Euro für die ersten vier Jahre, danach wird erneut international evaluiert und vergeben.

"Eine erste universitätsübergreifende Kooperation also", betonte Univ.-Prof. Lukas Huber vom Institut für Anatomie, "die forschungspolitisch für den Standort Innsbruck in den Zeiten der Ausgliederung von unglaublicher Bedeutung sein wird und in den nächsten zehn Jahren Perspektiven und zahlreiche hoch qualifizierte Arbeitsplätze im Bereich der Biowissenschaften sichert". (APA)