Der Business-Softwarespezialist Computer Associates (CA) hat nun auch einen personellen Schlussstrich unter seine umstrittenen Bilanzierungspraktiken gezogen und drei Spitzenmanager zum Rücktritt gezwungen. So müssen Finanzchef Ira Zar sowie zwei weitere Finanzmanager das Unternehmen verlassen, teilte das Unternehmen in der Nacht auf Donnerstag mit.

Änderung der Bilanzierungspraktiken

Ausgangspunkt der "erzwungenen Rücktritte" ist eine Änderung der Bilanzierungspraktiken, die der Konzern unter dem Namen "New Business Model" im Oktober 2000 vorgenommen hatte. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Umsätze aus mehrjährigen Software-Verträgen gleichmäßig über die Vertrags-Dauer verteilt. Kritiker bemängelten, dass durch die Praxis, Einnahmen aus Aufträgen gleichsam auf mehrere Jahre zu stückeln, erhöhte Auftragseingänge vorgetäuscht werden sollten. Zudem sei das "New Business Model" vor allem ein Mittel gewesen, um starke Umsatzrückgänge zu vertuschen.

Wegen der Bilanzierungspraktiken hatten mehrere Aktionäre Sammelklagen gegen CA eingebracht, die erst im August durch einen Vergleich beigelegt wurden. Demnach wird CA an die Kläger insgesamt 5,7 Mio. Aktien auszahlen. Die jetzigen personellen Konsequenzen kommen, nachdem auch eine hausinterne Überprüfung Unregelmäßigkeiten ergeben hatte. Neben Finanzchef Zar müssen die Finanzexperten Lloyd Silverstein und David Rivard das Unternehmen verlassen. (pte)