Wien - "Das Sparpaket über 30 bis 40 Millionen Euro ist nicht verhandelbar, das muss sein." Dies stellt AUA-Aufsichtsratspräsident und ÖIAG-Vorstand Rainer Wieltsch in der "Presse" fest. Der heimische Luftfahrtkonzern habe einen "harten Weg bis in die Gewinnzone" zu gehen. "Wenn wir bis Jahresende eine schwarze Null im Betriebsergebnis erreichen, ist das sehr gut."

Angesichts der angespannten Finanzlage - im dritten Quartal sei die Auslastung gut, die Einheitserträge (Yield) auf Grund der niedrigen Ticketpreise weiterhin nicht zufrieden stellend - habe er "überhaupt kein Verständnis" für die Streikdrohung der Piloten, so Wieltsch. Zumal laut dem Vorschlag des Vorstands in die Ist-Gehälter der 472 Austrian-Piloten "absolut nicht" eingegriffen werden solle.

Nachschusspflicht

Vielmehr sei es darum gegangen, die Arbeitszeiten des Austrian-Bordpersonals an jene der Lauda Air anzupassen und die jährlichen Gehaltsvorrückungen auf ein Biennalsystem umzustellen, betont Wieltsch. Überdies sollte das auf Grund der Nachschusspflicht in die Piloten-Pensionskasse "sehr teure" leistungsorientierte Pensionssystem auf ein beitragsorientiertes System umgestellt werden.

Nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen AUA-Vorstand und Bordbetriebsrat um Einsparungen im Austrian-Flugbetrieb haben sich wie berichtet die Fronten verhärtet. 400 Mitarbeiter des fliegenden Personals von Austrian haben sich am Dienstag für Streiks ausgesprochen, die ab dem Wochenende stattfinden könnten.

Der Aufsichtsratspräsident steht hinter dem Management: "Wir werden mit der im Flugbetrieb zu teuren Austrian nicht mehr wachsen", sagt Wieltsch in der "Presse". Er untermauert die geplante Verlegung von Austrian-Flügen zu Lauda Air und Arrows mit einem Rechenbeispiel: "Eine Lauda-Boeing 767 ist mit Crew pro Stunde um 1.000 Euro billiger als ein Austrian-Airbus. Das macht auf der Toronto-Route gut fünf Mio. Euro im Jahr aus." (APA)