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Neues Shoppingenter: Verkehrs - Entwicklung droht wie in Vösendorf

Foto: Archiv
Wien - Die stauintensiven Auswirkungen der Shopping City Süd auf den Verkehr sind leidvoll bekannt. Dabei wird diese noch von der Badner Bahn "erschlossen". Jetzt droht Ähnliches im Norden Wiens - und zwar gänzlich ohne Anbindung an höherrangige Verkehrsmittel. "Geht es nach den Vorstellungen der Gemeinde Gerasdorf, werden zwischen Gerasdorf und Langenzersdorf zusätzliche Einkaufszentren und Fachmärkte mit 57.000 Quadratmetern Verkaufsfläche gewidmet", warnt Walter Nettig, Wiener Wirtschaftskammerpräsident.

Drohende Entwicklung wäre ähnlich wie in Vösendorf

Das hieße: "Gemeinsam mit dem bestehenden Angebot würde an der Brünner Straße vor den Toren Wiens ein Fachmarkt- und Einkaufszentren-Agglomerat mit insgesamt 93.000 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen." Zum Vergleich: Die ganze Mariahilfer Straße hat 140.000 Quadratmeter Verkaufsfläche.

Diese Shoppingcity läge direkt an der Brünner Straße und nahe der künftigen Nordautobahn und der Nordostumfahrung Wiens.

Die drohende Entwicklung wäre ähnlich wie in Vösendorf: Die Standortgemeinde profitiert von Kommunal-Lohn-, Einkommen- und Grundsteuer. Die "Krot" müssen die Umlandgemeinden schlucken: Kaufkraftabfluss und Verkehr - es muss mit zusätzlich 1000 Fahrzeugen pro Tag gerechnet werden.

Widmung

Nettig fordert: "Das Land Niederösterreich muss seiner Aufsichtspflicht nachkommen und die Widmung untersagen." Denn "die Widmung widerspricht klar den Zielen des niederösterreichischen Raumordnungsgesetzes".

Weiters schlägt Nettig eine Änderung des Raumordnungsrechts vor: Grundsätzlich sollen Gemeinden weiter selbst Einkaufszentren widmen können. "Spricht sich jedoch eine Nachbargemeinde oder ein Nachbarbundesland dagegen aus, soll es zu einem Schlichtungsverfahren oder einem Instanzenzug zu Land oder Bund kommen." (frei, DER STANDARD Printausgabe 9.10.2003)