Sanaa/Kairo - Die jemenitische Führung hat am Mittwoch
mit der Stationierung von fast 5.000 zusätzlichen Soldaten in allen
Provinzen des Landes begonnen, um die Aktivitäten terroristischer
Gruppen und krimineller Banden in den Griff bekommen. Wie die
staatliche Nachrichtenagentur SABA berichtete, kündigte Präsident Ali
Abdullah Salih bei einer feierlichen Zeremonie die Entsendung der mit
"modernen Kommunikationsmitteln ausgestatteten" Soldaten in ländliche
Provinzen an, die bisher nur begrenzt unter staatlicher Kontrolle
stehen. In vielen Gebieten des Jemen haben bis heute Stammesfürsten
das Sagen. Im vergangenen Jahr hatte die Regierung bereits 3000
Soldaten in die Provinzen Marib, Schabwa und Dschauf geschickt.
Kontrollpunkte
Salih erklärte, insgesamt wolle er für die "Unterstützung des
Kampfes gegen den Terrorismus" und die Gewährleistung der Sicherheit
in allen Landesteilen 11.000 zusätzliche Soldaten in den Provinzen
stationieren. Zudem sollen künftig 126 Kontrollpunkte an allen
Überlandstraßen des südarabischen Landes eingerichtet werden.
Im Jemen hatte es in den vergangenen vier Jahren mehrere
Terroranschläge auf westliche Ziele gegeben. Die Regierung in Sanaa
arbeitet seit den Flugzeugattentaten vom 11. September 2001 in New
York und Washington mit US-Ermittlern bei der Fahndung nach
mutmaßlichen Anhängern des Terrornetzwerks El Kaida in den schwer
zugänglichen Bergregionen des Landes zusammen. Stammeskämpfer
entführen im Jemen außerdem regelmäßig ausländische Touristen,
Geschäftsleute und Diplomaten, um von der Regierung bestimmte
Zugeständnisse zu erhalten. (APA/dpa)