Deal mit der Anklage: Bis zu 18 Jahre Haft wegen Verbrechen
gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen möglich
Redaktion
,
Den Haag - Vor dem UN-Tribunal in Den Haag hat sich am
Mittwoch der 39 Jahre alte Serbe Ranko Cesic schuldig bekannt, im
Bosnien-Konflikt 1992 in einem Lager mindestens zehn Muslime
erschossen oder zu Tode geprügelt zu haben. Der Polizist aus Brcko gab an, im Mai und Juni 1992 seine Opfer
in einer Sporthalle unter mehreren hundert Gefangen ausgesucht zu haben, ehe er sie
umbrachte. Für die insgesamt zwölf Anklagepunkte wegen Verbrechen
gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen hat die Anklage
zwischen 13 und 18 Jahre Haft gefordert.
Das Geständnis von Cesic ist das Ergebnis einer Vereinbarung
zwischen dem Angeklagten und der Anklagebehörde. Bei seiner ersten
richterlichen Vorführung im Juni vorigen Jahres hatte Cesic noch jede
Schuld bestritten.
Cesic war ursprünglich zusammen mit dem Lagerleiter Goran Jelisic
angeklagt, der sich wegen seines grausamen Vorgehens gegen Moslems
und Kroaten als "der serbische Adolf" zu bezeichnen pflegte. Jelisic
ist im Dezember 1999 wegen mehr als 30 Morden zu 40 Jahren Haft
verurteilt worden. Seine Strafe verbüßt er in einem Gefängnis in
Italien. (APA/dpa)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.