Greenpeace-Aktivisten protestieren am Mittwoch mit 100 Babypuppen vor dem Parlament in Wien. Die Babys fordern mit Schildern "Finger weg von meinen Genen" oder "Kein Patent auf Leben" eine Zukunft ohne Biopatente. Auf drei großen Bildtafeln sind eine Getreideähre, ein Schaf und ein Baby mit Patentnummern zu sehen. Die Aktion soll die drohende Patentierbarkeit von Genen, Pflanzen und Tieren symbolisieren.

Foto: Greenpeace/Kurt Prinz

Anlässlich der heutigen Enquete zu Bio-Patenten im Parlament fordert Greenpeace die Neuverhandlung statt der Umsetzung der umstrittenen EU-Bio-Patentrichtlinie in österreichisches Recht. „Die Biopatentrichtlinie überschreitet die Schwelle von der Patentierbarkeit einer Erfindung hin zur Patentierung von entdecktem Leben.

Foto: Greenpeace/Kurt Prinz

Die „Richtlinie zum Schutz biotechnologischer Erfindungen“ (Biopatentrichtlinie) wurde 1998 vom Europäischen Parlament beschlossen und hätte bis Mitte 2000 in nationales Recht der Mitgliedstaaten implementiert werden sollen. Dieser Verpflichtung sind bislang jedoch nur sieben der 15 EU-Staaten nachgekommen. Luxemburg hat sich sogar klar gegen die Umsetzung und für eine Neuverhandlung der Richtlinie ausgesprochen.

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Einzelne Passagen der Richtlinie stünden zueinander im Widerspruch. Dies führe zu einer enormen Rechtsunsicherheit und lasse viele Schlupflöcher offen. So könne auch in der Natur vorkommendes biologisches Material gesetzlich geschützt werden. (APA/red)

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