München/London - Eine nach menschlichen Begriffen "farbenblinde" Fledermausart orientiert sich Münchner Forschern zufolge bei der Nahrungssuche an ultraviolettem Licht. Das haben Forscher der Universität München nach eigenen Angaben erstmals nachgewiesen. "Bei Fledermäusen sind diese Erkenntnisse besonders erstaunlich, weil die Säugetiere nachtaktiv sind und sich auch durch Echos orientieren", sagte der Leiter der Forschungsgruppe, York Winter. Das Team berichtet über seine Ergebnisse im britischen Fachjournal "Nature" von diesem Donnerstag. Die untersuchten Spitzmaus-Langzüngler (Glossophaga soricina) aus Mittelamerika ernähren sich von Pollen und Nektar. Wie Bienen fliegen die Tiere von Blüte zu Blüte und bestäuben so die Pflanzen. "Damit die Fledermäuse die Blüten finden, die über ein Echo nur schwer zu orten sind, reflektieren die Pflanzen das UV-Licht", sagte der Wissenschafter. Daran hätten sich die Augen der Fledermäuse während der Evolution angepasst. (APA/dpa)