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"Es gibt keinen Grund für einen Streik und wir haben auch kein Verständnis dafür", erklärt das Management

Foto:APA/Techt
Wien - Das Management der Austrian Airlines (AUA) sieht weiter keinerlei Anlass für einen Streik der Piloten und Flugbegleiter. "Es gibt keinen Grund für einen Streik und wir haben auch kein Verständnis dafür", hieß es am Mittwoch aus dem Unternehmen.

Indirekt droht das Unternehmen, die Kosten von Streiks der Gewerkschaft HTV (Handel, Transport, Verkehr) in Rechnung zu stellen. Der dreistündige Streik vom 22. August 2003 habe laut AUA-Berechnungen insgesamt Kosten von 545.607 Euro verursacht, einschließlich Umbuchungskosten, Anmietungskosten von Fremdflugzeugen und Crews Überstunden und Mehrarbeitskosten. "Wir haben die Gewerkschaft HTV unmittelbar nach Vorliegen der Berechnung über die Höhe des Schadens in Kenntnis gesetzt, haben aber einstweilen keine Klage auf Schadenersatz an die Gewerkschaft HTV eingebracht", erklärte AUA-Sprecher Johannes Davoras auf Anfrage. Die AUA habe den vergangenen Gesprächsprozess unter Patronanz der Sozialpartnerspitzen nicht beeinträchtigen wollen.

Gesprächsbereitschaft

Die weitere Vorgangsweise in dieser Angelegenheit hänge aber "von der weiteren Gestion und dem Verhalten der Gewerkschaft HTV ab".

Beide Seiten haben auch am Mittwoch ihre Gesprächsbereitschaft betont, vermissen diese Bereitschaft aber auf der jeweils anderen Seite.

Verständnis für die Position der AUA-Piloten ließ heute ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch erkennen: Diese versuchten ihr Lohnniveau zu sichern. Auch der Wunsch nach einem konzernweiten Kollektivvertrag (KV) für die drei Gesellschaften AUA, Lauda Air und Tyrolean Airways (neuer Markenname: Austrian arrows) sei legitim.

Gorbach: Streik gefährdet die AUA-Existenzgrundlage

Auch Infrastrukturminister Hubert Gorbach kann kein Verständnis aufbringen für die angedrohten Streiks der AUA-Piloten: "Wer streikt, besorgt das Geschäft der Konkurrenzunternehmen. Gerade in Zeiten der Fluglinienfusionierungen sollte es die Belegschaft unterlassen, dazu beizutragen, dass die AUA ihre Eigenständigkeit verliert", meldete sich der Verkehrsminister am Mittwoch verärgert zu Wort.

Es gebe auch in der Luftfahrt "keine unsinkbaren Schiffe" - was der Untergang der Swissair eindrucksvoll bewiesen habe. Gorbachs Empfehlung: "Das AUA-Bordpersonal und die den angekündigten Streik unterstützende Gewerkschaft wären gut beraten, über den Tellerrand der AUA hinauszublicken und nicht die Existenzgrundlage der AUA, nämlich den reibungslosen Flugbetrieb, mutwillig zu gefährden."

(APA)