Der Hamburger Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr
plant nach Angaben von Vorstandschef Bernd Kundrun im Jahr 2004 eine
Offensive neuer Titel. "Wir haben einige sehr große Projekte, die
sich in einem fortgeschrittenen Stadium befinden", sagte Kundrun der
Wochenzeitung "Die Zeit". "Im nächsten halben Jahr wird einiges in
unserem Portfolio passieren." Zwei oder drei der neuen Titel würden
in Deutschland herauskommen. Gruner + Jahr hatte erst vor wenigen
Tagen einen Generationswechsel im Vorstand angekündigt.
Erträge sollen in neuen Zeitschriften investiert werden
Kundrun kündigte an, dass die Erträge aus dem Verkauf des
Zeitungsgeschäftes in neue Zeitschriften gesteckt werden solle. Dem
Konzern gehörten zum Beispiel die "Berliner Zeitung" und die
"Sächsische Zeitung". Nicht zum Verkauf steht als letzte Zeitung die
"Financial Times Deutschland".
Kundrun: "Mein Platz ist bei Gruner + Jahr"
Kundrun kündigte an, dass Gruner + Jahr trotz Verlusten zur
"Financial Times Deutschland" stehe. Nach Verlagsplänen werde das
Blatt vor 2007 schwarze Zahlen schreiben. Die Auflage wachse
zweistellig, sagte Kundrun. Die Zeitung wird zusammen mit dem
britischen Pearson-Verlag herausgegeben.
Kundrun wies Spekulationen zurück, wonach er in zwei Jahren den
Vorstandsvorsitz des Gruner + Jahr-Hauptaktionärs Bertelsmann
anstrebe. "Mein Platz ist bei Gruner + Jahr", sagte Kundrun. (APA/AP)