San Francisco - Eine umstrittene Gesetzesinitiative, die in Kalifornien die Befragung von Bürgern nach ihrer Hautfarbe und Herkunft stark einschränken sollte, ist von den Wählern am Dienstag abgelehnt worden. Nach ersten Hochrechnungen stimmten 58 Prozent der Wähler gegen "Proposition 54". Die Initiative wollte Kommunen und staatlichen Stellen verbieten, bei Umfragen Informationen über Kulturkreis, Hautfarbe und ethnische Zugehörigkeit einzuholen.

Befürworter des kontroversen Antrags argumentierten, dass die Klassifizierung von Menschen nach ihrer Hautfarbe längst überholt und angesichts von vielen Mischehen schwierig sei. Gegner von "Proposition 54", darunter Bürgerrechtler, Ärzte und Lehrer, warnten vor einer wachsenden Diskriminierung von Minderheiten, wenn derartige Fragen nicht mehr gestellt werden dürften.

Besonders in den Bereichen Gesundheit und Ausbildung seien diese Informationen wichtig, etwa um die Schulfortschritte von Minderheiten zu analysieren und Krankheiten zu studieren, die nur in bestimmten Bevölkerungsgruppen auftreten. Ohne diese Statistiken und Zahlen könnten Programme gestrichen oder Zuschüsse entzogen und damit der Diskriminierung Vorschub geleistet werden, hieß es. Sowohl der abgewählte Gouverneur Gray Davis als auch sein Nachfolger Arnold Schwarzenegger hatten sich im Wahlkampf gegen die Gesetzesinitiative ausgesprochen. (APA/dpa)