Nach dem Sieg bei den Gouverneurswahlen in Kalifornien ließ der US-Präsident über seinen Sprecher gratulieren: "Der Präsident hat dem gewählten Gouverneur gesagt, dass er beeindruckt von dessen Wahlkampf ist und sich auf die Arbeit mit ihm freut", sagte Präsidentensprecher Scott McClellan am Mittwoch in Washington. Bei der Wahl selbst wollte Bush nicht so lange aufbleiben, um auf das Ergebnis zu warten.
Arnold Schwarzeneggers Sieg ist ein Ereignis, dessen politische Implikationen weit über die Grenzen Kaliforniens hinaus reichen: Im November des kommenden Jahres werden in den USA Kongress- und Präsidentschaftswahlen abgehalten und die amerikanische Presse ergeht sich naturgemäß jetzt schon in weitläufigen Spekulationen, was Kalifornien in diesem Kontext bedeuten könnte.
Bemerkenswert war, dass sich George W. Bush in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich bemühte, dem "Terminator" nicht zu nahe zu kommen. Im August hatte der Präsident beiläufig verlauten lassen, Schwarzenegger würde "einen guten Gouverneur abgeben" und das war es dann auch schon im Wesentlichen mit seiner Wahlhilfe. Als er am Montag, einen Tag vor der Wahl, darum gebeten wurde, seine Beziehung zu Schwarzenegger zu definieren, meinte er lediglich, dass das Weiße Haus mit Schwarzenegger zusammen- arbeiten wolle zu einer herzlicheren Empfehlung ließ er sich nicht hinreißen.
Keine Einmischung
In der Tat hätte sich eine enthusiastische Unterstützung Schwarzeneggers für Bush leicht kontraproduktiv auswirken können. Zum einen sehen es die Bundesstaaten ohnehin nicht gern, wenn sich die Zentralgewalt in Washington in ihre ureigensten politischen Belange - eine Gouverneurswahl zum Beispiel - einmischt. Außerdem sind die gesellschaftspolitisch liberalen Ansichten Arnies ein Asset, das manchen demokratischen Wähler in Kalifornien für ihn eingenommen haben mag - der christlichen republikanischen Rechten sind Kandidaten, die Abtreibung und Homosexualität nicht energisch verdammen, ein Gräuel.