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Dem aus Österreich stammenden und seit 1960 an der University of Colorado in Boulder wirkenden Mathematiker Wolfgang Schmidt wird anlässlich seines 70. Geburtstages ein internationales wissenschaftsliches Symposium am Erwin Schrödinger Institut in Wien gewidmet.

Foto: apa/mueller
Wien - Anlässlich des 70. Geburtstags des in Fachkreisen weltberühmten, aus Österreich stammenden Mathematikers Wolfgang Schmidt veranstaltet das Erwin Schrödinger Institut für Mathematische Physik (ESI) in dieser Woche ein internationales wissenschaftliches Symposium in Wien. Laut ESI zählt Schmidt, der seit 1960 Professor an der University of Colorado in Boulder ist, zu den bedeutendsten Mathematikern des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Enrico Bombieri vom Institute for Advanced Study an der Princeton University (USA) hat Schmidt einmal als "mathematischen Superstar" bezeichnet.

"Diophantische Approximation"

Das vom ESI gemeinsam mit der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft veranstaltete Symposium widmet sich dem Thema "Diophantische Approximation", einem zentralen Gebiet der Zahlentheorie. In diesem Bereich sind Schmidt bahnbrechende Arbeiten gelungen.

Schmidt, am 3. Oktober 1933 in Wien geboren, studierte an der Uni Wien Mathematik und Physik. Nach seiner Promotion in Mathematik bei Edmund Hlawka 1955 ging er in die USA und war bis 1960 an der University of Montana, Missoula, tätig - unterbrochen durch längere Aufenthalte an seiner Heimatuniversität Wien, wo er sich 1958 habilitierte. Seit 1960 ist Schmidt Professor für Mathematik an der University of Colorado in Boulder. Im Herbst 2001 wurde er emeritiert.

Bereits Diss fand internationale Beachtung

Schon in sehr jungen Jahren stach Schmidt laut ESI durch sein herausragendes mathematisches Talent hervor, bereits seine Dissertation wurde international beachtet. Seither hat er mehr als 160 mathematische Arbeiten zu den unterschiedlichsten Fragestellungen - meist aus dem Gebiet der Zahlentheorie - publiziert.

Wie das ESI in einer Würdigung des Mathematikers schreibt, hat sich Schmidt stets klassische ungelöste Probleme vorgenommen, die von anderen Forschern wegen ihrer Schwierigkeit nicht bearbeitet worden seien. Zu vielen dieser Themen sei ihm eine vollständige Lösung, in anderen Fällen zumindest ein Durchbruch zu gänzlich neuen Zugängen und Lösungsmethoden gelungen. Üblicherweise habe er, sobald ihm zu einem Problem ein solcher Durchbruch gelungen war, die Fragestellung verlassen und sich einem gänzlich anderen Problem zugewandt. Ein Ausarbeiten aller Konsequenzen seiner Entdeckungen habe er stets anderen überlassen.

Seltene Einladungen

Seine wissenschaftliche Tätigkeit hat zu Einladungen und Forschungsaufenthalten in fast allen Ländern der Welt geführt. Zu den von der International Union of Mathematicians alle vier Jahre veranstalteten Weltkongressen, bei dem die wichtigsten neuen mathematischen Erkenntnisse der vorangegangenen Jahre vorgestellt werden, hat Schmidt bereits drei Mal Einladungen zu Hauptvorträgen erhalten - eine Ehre, die bisher nur vier anderen Mathematikern jemals zuteil geworden ist.

Schmidt hat zahlreiche Preise, Ehrungen und Ehrendoktortitel erhalten. Im März dieses Jahres wurde er mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. (APA)