Am Samstag drohen der AUA leere Sitzreihen ... und den Passagieren mehr als nur Unannehmlichkeiten.

foto: aua
Wien - Am Tag vor der bereits ab sechs Uhr früh angesetzten Betriebsversammlungen von Piloten und Flugbegleitern der Austrian Airlines (AUA) morgen, Samstag, sind die Positionen beider Seiten unverändert. Schlichtungsgespräche in letzter Minute wurden von beiden Seiten zwar nicht ausgeschlossen, mit Hinweis auf die fehlende Bereitschaft der jeweils anderen Seite aber als nicht sehr wahrscheinlich bezeichnet.

Sparpläne

Hintergrund des Konflikts sind die Sparpläne des Vorstands, die Pilotenvertreter und Gewerkschaft Handel, Transport und Verkehr (HTV) als überzogen empfinden. Der Vorstand will bis 2008 im AUA-Flugbetrieb 30 Mio. Euro oder rund 30 Prozent der aktuellen Kosten einsparen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Belegschaft will in geringerem Ausmaß sparen und dringt auf einen konzernweiten Kollektivvertrag, damit die Mitarbeiter der drei Konzerngesellschaften Austrian, Austrian arrows (Tyrolean Airways) und Lauda Air "nicht länger gegeneinander ausgespielt werden können".

Aus Sicht der AUA hat ein Streik "überhaupt keine Berechtigung". Schließlich sei keine Reduktion der Ist-Gehälter vorgesehen, die Gehälter sollen aber langsamer steigen als bisher. In "definierten Krisenfällen" soll ein Kurzarbeitsmodell zur Anwendung kommen. Auch bei den AUA-Flugbegleitern soll es keine Gehaltskürzungen geben, bei Produktionsverlagerungen wird garantiert, dass es keine Kündigungen gibt, sondern "die Aussteuerung über natürliche Fluktuation und Teilzeit erfolgt".

Piloten-Verlagerung

"Im Falle eines auftretenden Personalüberhangs im Austrian-Flugbetrieb" sollen AUA-Piloten ein Weiterbeschäftigungsangebot bei den Schwesterngesellschaften - Lauda oder Austrian arrows - erhalten, zu den dortigen vergleichsweise schlechteren Konditionen. Derzeit werde ein Alternativkonzept vorbereitet, das die Verlagerung von vier Fokker 70-Maschinen von Austrian zu Austrian arrows vorsieht. Später könnten ein bis zwei Langstreckenflugzeuge folgen. (APA)