Erarbeitet werden die Vorschläge beim "Jugendkonvent", dessen Auftaktveranstaltung am Montag in Wien statt fand. Familienstaatssekretärin Ursula Haubner (F) bezeichnete den Ausschluss der Jugendlichen in ihrer Eröffnungsrede als "kein gutes Signal" für den Österreich-Konvent. Kritik an der Zusammensetzung des Konvents übte auch Lukas Mandl von der Jungen ÖVP ("Zusammensetzung der Mutlosigkeit").
Gefordert wurden im Jugendkonvent unter anderem eine Wahlaltersenkung auf 16 und die Verankerung der Kinderrechte in der Verfassung. So kritisierte Daniela Pruner von den Kinderfreunden, dass die UN-Kinderrechtskonvention von Österreich nur mit "Erfüllungsvorbehalt" ratifiziert wurde und daher bis heute nicht einklagbar sei. Die Wahlaltersenkung wurde erst kürzlich im Nationalrat von ÖVP und FPÖ abgelehnt.
Unterstützt wurden die Jugendvertreter von mehreren Mitgliedern des Österreich-Konvents, darunter Eva Glawischnig von den Grünen, SP-Volksanwalt Peter Kostelka und ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch (S). Die Grüne Parteivize Madeleine Petrovic forderte die Jugendlichen auf, sich nicht auf Resolutionen zu beschränken. Besonders die JVPler müssten sich in Punkto Wahlaltersenkung in der eigenen Partei mehr durchzusetzen, da sich diese sonst auf "Sonntagsreden" beschränke: "Das sage ich als eine, die auch einmal in der JVP war und dort mit guten Gründen wieder gegangen ist."