Washington - Die US-Regierung hält die Verabschiedung einer neuen irakischen Verfassung innerhalb eines halben Jahres für möglich. Sechs Monate für die Ausarbeitung eines Grundgesetzes seien ein "realisierbares Ziel" wurde US-Außenminister Colin Powell am Samstag von der "Washington Post" zitiert. Gleichwohl handele es sich bei diesem Zeitraum nicht um eine festgesetzte Frist. Zwar hätten einige Mitglieder des irakischen Regierungsrats Bedenken wegen des ihrer Meinung nach zu knappen Rahmens angemeldet, doch die US-Regierung werde das Gremium bei seiner Arbeit zur Eile drängen. "Offen gesagt, würden wir die Sache in weniger als einem Jahr erledigt sehen", sagte Powell der Zeitung weiter. Je schneller eine Verfassung stehe, desto schneller könnten Wahlen organisiert werden, fügte der US-Chefdiplomat hinzu. In der Frage einer neuen UN-Resolution zur Stabilisierung Iraks habe er sich mit seinem französischen Kollegen Dominique de Villepin und UN-Generalsekretär Kofi Annan ausgetauscht. Deren Ansichten seien "interessant" und "gut begründet". Annans Vorschlag der Schaffung einer irakischen Übergangsregierung halte er dagegen für "unrealistisch", machte Powell deutlich. (APA)