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Wurmitzer und Scheucher

foto: apa/eggenberger
Klagenfurt - Für VP-Insider kam die Ankündigung nicht überraschend. Schon seit Monaten scharrte Elisabeth Scheucher-Pichler, Kärntner Nationalratsabgeordnete und Gattin des Klagenfurter VP-Bürgermeisters Harald Scheucher, in den Startlöchern, um ihre Partei als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl zu führen.

Parteichef Georg Wurmitzer betonte am Freitag, es sei seine eigene Entscheidung gewesen, für Scheucher den Platz zu räumen. Er werde diese dem Parteivorstand am kommenden Montag empfehlen, teilte er weiters mit. Wurmitzer selbst will vorerst Parteichef bleiben. Ursprünglich hatte er sich vehement gegen eine Trennung von Parteiobmann und Spitzenkandidat ausgesprochen. Dass er nun doch darauf verzichtet, bei den blauen Schicksalswahlen selbst gegen seinen "Erzfeind" Jörg Haider in den Ring zu steigen, begründet er so: "Sie ist eine sehr talentierte und qualifizierte Politikerin. Durch ihre Kandidatur wird das ÖVP-Spitzenteam verstärkt."

Freiwillig?

So ganz freiwillig dürfte Wurmitzers Verzicht doch nicht gewesen sein, obwohl der Haider-Kritiker dementiert, dass etwa die Bundespartei Druck auf ihn ausgeübt hätte. Scheucher wurde vor allem vom Wirtschaftsbund stark favorisiert und soll nun für die Kärntner ÖVP den zweiten Regierungssitz erobern.

Der 49-jährigen Psychotherapeutin gelang es schon als Spitzenkandidatin bei den letzten Nationalratswahlen, die seit Jahren grundelnde Kärntner ÖVP wieder klar vor der FPÖ zu positionieren. Und die meisten Bezirksorganisationen trauen ihr durchaus zu, auch im beinharten Match gegen einen Jörg Haider gute Figur zu machen. (stein/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4./5.10.2003)