Cisco Systems und der chinesische Netzwerkausrüster Huawei sind einer Einigung in ihrem Copyright-Streit ein Stückchen näher gekommen. Die beiden Unternehmen kündigten an, das Verfahren rund um die angebliche Kopie von Cisco-Router-Software durch Huawei für ein halbes Jahr einzufrieren und einen unabhängigen Experten einzusetzen. Dieser soll, wie das Wall Street Journal am Donnerstag berichtete, die Veränderungen an Huaweis Internettechnologie untersuchen.

"Ein Ende des Falles"

Vor allem auf die Software, die verwendeten Kommandos, die Betriebsanleitungen und auf die Online-Hilfe wird dieser Experte ein Auge werfen. Wie die beiden Unternehmen erklärten, soll dadurch "ein Ende des Falles herbeigeführt werden". Huawei stimmte zu, sich in der Zwischenzeit an ein Urteil eines Bundesrichters in Texas, das sich teilweise auf die selben Vorwürfe bezog, zu halten. Weitere Details zur Einigung gaben die beiden Unternehmen nicht bekannt, jedoch ist es laut Cisco "nicht um materielle Dinge gegangen".

Wie eine Huawei-Sprecherin erklärte, hat das chinesische Unternehmen bereits auf Ciscos Beschwerden reagiert und freiwillig seine Produkte geändert. Diese Änderungen schließen auch die Netzwerktechnologien mit ein, die voraussichtlich ab Dezember in Kooperation mit Ciscos Rivalen 3Com verkauft werden sollen.

Seit vergangenem Jänner

Begonnen hatte die Auseinandersetzung mit dem Einbringen einer Klage von Cisco im vergangenen Jänner. Die Amerikaner warfen Huawei vor, Teile ihrer Software kopiert und damit ihre Patente verletzt zu haben. Daraufhin gaben die Chinesen zu, dass sie 1999 versehentlich Cisco-Technologie in ihre Produkte einfließen haben lassen, und nahmen ihre Router vom US-Markt.(pte)