Philadelphia - Wissenschaftler der University of Pennsylvania haben ein neues Verfahren zur Steigerung der niedrigen Überlebensrate von geklonten Säugetieren entwickelt. Werden zwei genetisch identisch geklonte Mäuseembryos kombiniert, hat der so entstandene Embryo deutlich höhere Chancen bis zur Geburt zu leben. Bisher überlebte von 100 geklonten Mäusen höchstens eine. Wurden die mit dem neuen Verfahren geklonten Hybride zurück in die Gebärmütter transferiert, stieg die Überlebensrate auf acht Prozent. Zusätzlich gelang es, einen Wurf von vier geklonten Mäusen zu züchten.

Als Blastozyste verfügen Mäuseklone kurz vor der Implantation typischerweise über eine viel geringere Anzahl von Zellen als normal, erklärte der leitenden Wissenschaftler K. John McLaughlin. "Als wir zwei Klone im Vierzellen-Stadium kombinierten, zeigten die Embryos eine bemerkenswerte Verbesserung der Lebensfähigkeit. Eine Verbesserung, die deutlich über das hinausging, was als Ergebnis der Ansammlung der einzelnen Teile zu erwarten war." Derzeit ist nicht erforscht, warum die Vereinigung von geklonten Embryos die Überlebensrate steigert. Eine Theorie geht davon aus, dass die Kombination den Ausgleich der jeweiligen genetischen Defizite ermöglicht.

Die genetische Neuprogrammierung eines geklonten Embryos scheint laut McLaughlin nie mit hundertprozentiger Genauigkeit zu erfolgen. "Die Anzahl der genetischen Abweichungen ist bei jedem Embryo verschieden. Das bedeutet, dass jeder Embryo einer Ansammlung beim Ausgleich der bestehenden Mängel unterstützend wirkt. Durch die Kombination von geklonten Embryos könnte sogar ein Embryo geschaffen werden, der zu 99 Prozent neu kodiert ist und nicht nur zu 90 Prozent." Die Studie wurde im European Molecular Biology Organization Journal veröffentlicht. (pte)