so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Rainer Maria Rilkes "Der Panther" und die Realität, die dahinter steckt: Raubtiere leiden in Gefangenschaft umso stärker, je größer ihr Jagdraum in der Natur normalerweise ist. Eisbären oder Löwen zum Beispiel sind einer Untersuchung britischer Wissenschafter zufolge besonders anfällig dafür, ein stereotypes Verhalten zu entwickeln, etwa den Kopf rhythmisch hin- und herzuschwenken; gleiches gilt auch für manche Pflanzenfresser wie indische Elefanten.
Im britischen Fachblatt "Nature" fordern die Wissenschafter deshalb, in Zoos die Haltungsbedingungen der Tiere wesentlich zu verbessern oder am besten ganz auf diese Tierarten zu verzichten.
Artenspezifisch
Experten wissen bereits seit längerem, dass einige Tierarten - etwa Schneeleoparden - in Gefangenschaft recht gut gedeihen, während andere gesundheitliche Probleme und Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Warum das so ist, haben Ros Clubb und Georgia Mason von der Universität Oxford untersucht. Tiere mit großen natürlichen Territorien neigen ihrer Studie zufolge in Gefangenschaft eher dazu, permanent im Käfig oder Freigelände auf- und abzuschreiten. Dazu gehören zum Beispiel Eisbären, denen in Gefangenschaft nur ein Millionstel ihres natürlichen Lebensraums zur Verfügung steht.