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Linz - Jedes dritte Kind im Vorschulalter weist heute laut oberösterreichischer Studie einen Haltungsfehler auf. Bereits 13-Jährige erleiden einen Bandscheibenvorfall. Hauptursache ist mangelnde Bewegung und die Ignoranz vieler Eltern, die das Problem nicht erkennen.

Die Fachgruppe der Orthopäden in der oberösterreichischen Ärztekammer präsentierte am Mittwoch die Besorgnis erregenden Zahlen. "Die Haltungsschwächen, die bereits bei einem Drittel der Vorschulkinder auftreten, betreffen vor allem die Wirbelsäule und die Füße, aber auch Muskelverkürzungen liegen häufig vor, ebenso Fehlstellungen im Bereich der Hüft- und Schultergelenke", erläuterte der Sprecher der Orthopäden, Ernst An der Lan.

Falsche Tagesroutinen

Nach Ansicht der Fachärzte ist es vor allem die "Bewegungsarmut", die man bei vielen Kindern antreffe. "Ein Kind sitzt während der Pflichtschulzeit insgesamt rund 10.000 Stunden in der Klasse, da sind die Zeiten für die Hausaufgaben und vor dem Fernseher noch gar nicht mitgerechnet", so An der Lan. Erschwerend komme bei vielen Kindern noch Übergewicht dazu.

Ein Manko sehen die Orthopäden auch darin, dass es bei Kindern zwischen dem ersten und dem sechsten Lebensjahr eine "Untersuchungs- Lücke" gebe, was die Haltung und den Bewegungsapparat anlangt. Im Mutter-Kind-Pass sollte daher neben der bestehenden Untersuchung im ersten Lebensjahr später eine weitere eingeplant werden. Abgesehen davon sollten die Eltern das Kind im Vorschulalter auf jeden Fall einmal vom Facharzt untersuchen lassen. Wie übrigens auch später, nämlich wenn das Kind zehn Jahre alt ist und ein großer "Wachstumsschub" bevorsteht, raten die Orthopäden. (APA)