Wien - ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde verurteilt die
angekündigten Proteste. "Protestmaßnahmen, die zu Lasten des Betriebs
gehen, lehnen wir im Unternehmensinteresse und im Interesse unserer
Kunden ab", sagte ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde.
Laut ÖBB-Unternehmensführung wird es durch den angekündigten
Überstundenboykott allerdings nicht unmittelbar zu Ausfällen im
Zugsverkehr kommen. Durch die Disposition der Bediensteten solle "ein
Maximum des Zugverkehrs" aufrechterhalten werde.
In den ersten 14 Tagen gebe es im Zugbereich keine Auswirkungen.
Nur wenn die Proteste bis Ende des Monats anhalten, werde es zu
Beeinträchtigungen im Zugsverkehr kommen, betonte ÖBB-Sprecher
Andreas Rinofner Montagmittag.
Fahrplankürzung
Die Gewerkschaft glaubt an eine Beeinträchtigung bereits innerhalb
der ersten Woche, allerdings zunächst nur im Güterverkehr. Im
Personenverkehr wird nach Gewerkschaftserwartungen auf Grund früherer
Erfahrungen zuerst der Schnellbahn-Verkehr im Raum Wien betroffen
sein, weil dort 700 Lokführer fehlten.
Vorm Walde war bisher davon ausgegangen, dass im Fall eines
Überstundenboykotts die Fahrpläne um bis zu 20 Prozent gekürzt werden
müssten. In der Unternehmensführung betonte man aber am Mittwoch,
dass es nur zu gröberen Ausfällen kommen werde, wenn sich alle
Mitarbeiter den Protesten anschließen. Weil ein Überstundenboykott
sich auch auf das Gehalt auswirke, sei fraglich, ob die Mitarbeiter
alle mitmachten, sagt Rinofner. (APA)