Washington - Erstmals in der Amtszeit von Präsident George W. Bush ermittelt die amerikanische Bundespolizei FBI wegen der Enttarnung einer Geheimdienstagentin umfangreich im Weißen Haus. Bush wies seine Mitarbeiter am Dienstag an, mit den Polizeibeamten zu kooperieren. Die Opposition kritisierte, dass die Ermittlungen vom Justizministerium geleitet werden. Justizminister John Ashcroft stehe dem Weißen Haus zu nahe. "Wenn es jemals einen Fall für die Berufung eines Sonder-Ermittlers gab, dann diesen", sagte die demokratische Fraktionschefin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi.

Justizministerium für "alle Optionen" offen

In der Affäre um die Enttarnung einer CIA-Agentin hat das Weiße Haus eine unabhängige Untersuchung nicht ausgeschlossen. Das mit der Untersuchung der Vorgänge beauftragte US-Justizministerium beziehe "alle Optionen" ein, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, am Donnerstag in Washington. Das Justizministerium sei entschlossen, Licht in die Sache zu bringen. Die Anschuldigung, dass Karl Rove, ein enger Berater von US-Präsident George Bush im Weißen Haus, die Enttarnung der CIA-Agentin Valerie Plame gebilligt haben soll, wies der Sprecher als "lächerlich" zurück.

Am Dienstag hatte das US-Justizministerium die Untersuchung über "mögliche unerlaubte Auskünfte" aus der Regierung eröffnet. Demokratische US-Senatoren forderten daraufhin eine unabhängige Untersuchung der Affäre. Der US-Regierung wird vorgeworfen, sie habe die CIA-Agentin Plame enttarnt, um sich an ihrem Mann, dem US-Diplomaten Joseph Wilson, für dessen Kritik am Irak-Krieg zu rächen. (APA/AP)