Im Zuge der Diskussion um Missstände in einem Pavillon des Geriatriezentrums "Am Wienerwald" (Lainz) war immer vom Pflegeschlüssel die Rede. Der liegt - exemplarisch - in Heimen des Wiener Krankenanstaltenverbunds bei 1:1,68. Das heißt, dass je Betreuungsperson statistisch 1,68 Patienten zu versorgen sind. Für 5099 Patienten sind in der Pflege in Wien derzeit 3036 Betreuer zuständig.

Jene, die Pflege brauchen, können seit 1993 Pflegegeld beantragen. Mehr als eineinhalb Milliarden Euro gibt der Bund aus, etwa 280.000 Personen bekommen Geld. Je nach Pflegebedarf, das ist der vom Arzt angenommene Pflegeaufwand in Stunden, wird Pflegegeld bezahlt (sieben Stufen, max. 1531,50 €/Mon.).

Beim Roten Kreuz schätzt man, dass rund eine halbe Million Menschen zu Hause, und damit von Angehörigen ohne Lohn und erst bei höherer Pflegestufe mit günstiger Sozialversicherung, gepflegt werden. Bis 2011 werde die Zahl der Pflegebedürftigen auf 800.000 steigen. Bis zu 80 Prozent der gesamten Pflege für Demente, Bettlägerige und Behinderte wird daheim erledigt. Das käme der Arbeit von rund 100.000 Vollbeschäftigten gleich. (DER STANDARD; Printausgabe, 1.10.2003)