Eddie Jordan ist der F1-Experte in Sachen Party.

Hamburg – Eddie Jordan hat den geringen Unterhaltungswert der Formel 1 kritisiert. "Dieses Business ist seriös geworden. Und langweilig", sagte der Besitzer des Jordan-Rennstalls in einem Interview mit dem am Mittwoch in Hamburg erscheinenden Magazin "Stern". Natürlich brauche man gerade in der Formel 1 Disziplin: "Trotzdem muss sie sich verändern, attraktiver werden, offener für die Fans."

Der Ire sieht sich damit auf einer Linie mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, der ebenfalls die fehlende Show bei den Rennen kritisierte. In dieser Saison waren bei den meisten der bisher 15 Rennen die Zuschauerzahlen gesunken.

Jordan forderte mehr Programm für die Fans neben der Strecke. "Die Leute müssen die Chance haben, die Fahrer zu treffen. Da muss mehr Rock'n'Roll sein, abends Konzerte an der Strecke, solche Sachen", meinte der Hobbymusiker: "Wir brauchen mehr Unterhaltung als den Lärm der Motoren, wir brauchen Glamour." Jordan sieht in der Entwicklung der Formel 1 Parallelen zu anderen Profisportarten: "Wir brauchen wieder neue Charaktere. Verrückte. Große Stars. Wir haben keinen Muhammad Ali mehr oder John McEnroe oder Beckenbauer."

Sein Rennstall selbst klagt seit längerem über finanzielle Probleme. In dieser Saison fuhr das Team zumeist hinterher und rangiert in der Konstrukteurs-WM vor dem letzten Rennen am 12. Oktober in Suzuka an neunter und vorletzter Stelle. Immerhin gewann Jordan-Pilot Giancarlo Fisichella in diesem Jahr den Großen Preis von Brasilien.(APA/dpa)