Bozen/Wien – "Es geht um ein starkes Südtirol" – mit dieser Ansage begann die Südtiroler Volkspartei (SVP) bei einer Landesversammlung am Wochenende in Neumarkt bei Bozen die "heiße Phase" im Wahlkampf für die Landtagswahl am 26. Oktober.

Erklärtes Ziel der SVP ist es, so Spitzenkandidat Landeshauptmann Luis Durnwalder, ein Mandat im Landtag dazuzugewinnen. Bisher hält die so genannte Sammelpartei der deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler 21 von 35 Sitzen im Bozner Landtag. Ob das gelingt, scheint fraglich. In einer am Wochenende von der Tageszeitung Dolomiten veröffentlichten Umfrage liegt die SVP derzeit bei 51 Prozent Zustimmung. Das sind um 5,7 Prozentpunkte weniger als bei der Landtagswahl 1998.

18 Prozent unentschlossen

Die SVP will nun vor allem die 18 Prozent noch unentschlossenen Wähler ansprechen. Gesetzt wird dabei auf eine seit Jahrzehnten bewährte Mixtur aus ethnischer Auseinandersetzung und der Abgrenzung gegenüber Rom.

SVP-Chef Siegfried Brugger bezeichnete die jüngsten Debatten um die Renovierung des umstrittenen Siegesdenkmals in Bozen als "Provokation". Die postfaschistische Alleanza Nazionale und Silvio Berlusconis Forza Italia wollten daraus politisches Kleingeld schlagen. Es sei "keine Heldentat", dass Berlusconi wenige Tage vor der Wahl bei einer Kundgebung am Siegesplatz sprechen wolle. Der Premier solle sich besser für ein friedliches Zusammenleben der Südtiroler einsetzen.

Insgesamt treten bei den Landtagswahlen 13 Listen mit 374 Kandidaten an. Die Parteien und Gruppierungen sind Alleanza Nazionale, Frieden und Gerechtigkeit – Gemeinsam links, Südtiroler Kommunisten, Ladins, Union für Südtirol, Unitalia, SVP, Die Freiheitlichen, Grüne/DPS, Lega Nord, Alternative Rosa, Unione Autonomista und Forza Italia. (DER STANDARD, Printausgabe, 30.9.2003)