Linz - Das Voest-Thema dürfte für den Ausgang der Landtagswahl in Oberösterreich eine relativ hohe Relevanz gehabt haben. Dies zeigt jetzt eine erste Analyse der Statistiker des Amtes der OÖ. Landesregierung.

Die ÖVP erreichte ihre leichten Gewinne in erster Linie im Innviertel, dort konnte man einen Teil der FPÖ-Wähler für sich gewinnen. Hingegen schnitt die ÖVP in ihren traditionellen Hochburgen wie dem Mühlviertel oder auch in Linz-Umgebung schlechter ab. "Ein weiterer Hinweis auf die Bedeutung, die das Thema voestalpine spielte", so der Chefstatistiker des Landes Oberösterreich, Ernst Fürst, im Gespräch mit der APA.

Die SPÖ hingegen konnte in Linz und den Umlandgemeinden sowie vor allem im Mühlviertel am stärksten zulegen. Dies zeigen laut Fürst auch die ersten Analysen in den Pendlergemeinden nördlich der Donau, wo viele Voestler wohnen. In diesen Orten gewann die SPÖ nicht nur bei der Landtags- sondern auch bei der Gemeinderatswahl überdurchschittlich. Vergleichsweise etwas weniger - aber trotzdem deutlich - wurde die SPÖ im Innviertel stärker. "Hier wechselte ein Teil der FPÖ-Wähler auch zur SPÖ", sagt Fürst.

Gerade das Innviertel sei, so der Statistiker, für die FPÖ zur Enttäuschung geworden. In ihrer früheren Hochburg mussten die Blauen massive Verluste hinnehmen. Hier dürften die personellen Probleme, die es in der FPÖ in der Ära vor Günther Steinkellner gab und bei denen den Innviertler Freiheitlichen eine zentrale Rolle zukam, bei der jetzigen Wahl durchgeschlagen haben, vermuten die Statistiker. Aber auch in den Städten Linz, Wels und Steyr verloren die Freiheitlichen bei der Landtagswahl stark.

Die Grünen konnten in den Städten und in deren Umland die höchsten Gewinne verbuchen. Für Statistiker Fürst kommt das nicht überraschend, es zeige sich hier der anhaltende Trend, dass die Städte zum Hoffnungsgebiet der Grünen werden. Fürst drückte es so aus: "Der politische Grün-Gürtel rund um den Zentralraum wird immer breiter". (APA)