Das größte britische Internierungslager für Asylbewerber ist am Sonntag wieder in Betrieb genommen worden, nachdem es nach einem Großbrand infolge eines Insassenaufstandes im vergangenen Februar geschlossen werden musste. Das Innenministerium will zunächst 60 Frauen in den unbeschädigten Teil des Yarl's-Wood-Zentrums 80 Kilometer nördlich von London verlegen. Bis 2005 soll die Zahl der Insassen auf 400 steigen. Alleinstehende Männer würden jedoch nicht mehr nach Yarl's Wood kommen, hieß es.

Aufstand im Februar

Das Zentrum war ursprünglich für 900 Personen angelegt, die nach der Ablehnung ihrer Asylbewerbung bis zur Abschiebung dort festgehalten werden sollten. Als es im Februar zu dem Aufstand der Insassen kam, befanden sich 400 Menschen in dem Lager. Zwei von ihnen wurden wegen Anstiftung zu vierjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Der Brand unmittelbar nach den Unruhen richtete Schäden von 100 Millionen Pfund (145 Mill. Euro) an. Ob die beschädigten Gebäudeteile wieder errichtet werden, sei noch nicht entschieden, hieß es am Sonntag aus dem Innenministerium. (APA/AP)