Wien - Eine (Universitäts-)Klinik kann längst nicht mehr
alle Agenden ihres Spezialgebietes abdecken. Das gilt speziell für so
umfassende Fächer wie die Kinderheilkunde. Mit der Etablierung eines
"Pädiatrischen Zentrums" wollen jetzt die Wiener Universitätskliniken
und das AKH ein Netzwerk verschiedenster Spezialisten und
Einrichtungen schaffen, um eine optimale Versorgung der Patienten zu
ermöglichen. "Organisationsprinzip sind nicht mehr die Klinikgrenzen,
sondern die einzelnen Institutionen überschreitende Einrichtungen",
erklärte AKH-Leiter Univ.-Prof. Dr. Reinhard Krepler am Freitag bei
einer Pressekonferenz.
Bereits seit einiger Zeit besteht am Wiener AKH ein solches
Exzellenzzentrum für den Bereich der Betreuung von Krebspatienten
(CLEXO). Kernstück ist die Universitätsklinik für Kinder- und
Jugendheilkunde (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Arnold Pollak). Seit 1976
angeschlossen ist das St. Anna-Kinderspital, wo man sich auf die
Betreuung von Kindern mit Krebs spezialisiert. In dem Netzwerk
befinden sich aber auch die Klinische Abteilung für Kinderchirurgie
der Wiener Universitätsklinik für Chirurgie sowie die gemeinsame
Kinderstation der chirurgischen Fächer am AKH. Hinzu kommen noch die
Kinder-Spezialisten der anderen Fächer an den Universitätskliniken.
Baulich neu gestaltet wurden an der Kinderklinik die Stationen für
Nephrologie, Dialyse und Nierentransplantationen, die Station für
Spezialisierung für Neuropädiatrie und Onkologie sowie Pulmologie,
Endokrinologie bzw. die Station für Stoffwechselerkrankungen. Pollak
betonte, dass sich die österreichischen Pädiater im internationalen
Vergleich oft in einer Spitzenstellung befinden: "In Österreich gibt
es beispielsweise sieben Kinder, bei denen Lungentransplantationen
durchgeführt wurden. In den ganzen USA sind es 47."
(APA)