In Kolumbien und auf den Philippinen viel, in Japan und Norwegen wenig - Österreich hinkt bei der Kaufkraft im Eurozonen- Vergleich hinterher
Redaktion
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Wiesbaden - Wer mit dem Euro auf Reisen geht, bekommt je
nach Land unterschiedlich viel für sein Geld. Am höchsten war die
Kaufkraft der Gemeinschaftswährung für Urlauber und Geschäftsleute
zuletzt in Kolumbien, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden
mitteilte. Dort erhielt der Reisende im August für einen Euro Waren
und Dienstleistungen im Wert von 1,41 Euro. Auch auf den Philippinen
lebte es sich mit einer Kaufkraft von 1,39 Euro ganz gut. Schlecht
sah es dagegen in Japan und Norwegen aus: Dort entsprach ein Euro nur
61 beziehungsweise 72 Cent. Die Statistiker werteten für den
Vergleich Wechselkurse und Inflationsraten von rund 90 Ländern aus.
USA-Reisen günstig
Besser als ein Jahr zuvor stellten sich USA-Reisende. Sie konnten
mit einem Euro zwar nur für 86 Cent einkaufen gehen. Den Anstieg von
zehn Cent innerhalb eines Jahres haben sie dem deutlichen Kursanstieg
der Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar zu verdanken. Der
günstigste Zeitpunkt lag allerdings in der Mitte des Jahres: Im Juni
hatte der Devisenkurs mit bis zu 1,19 Dollar für einen Euro seinen
diesjährigen Höchststand erreicht. Die Kaufkraft betrug laut
Bundesamt damals 90 Euro-Cent.
In Euroland haben Deutsche kaum noch einen Vorteil beim Einkauf:
Lediglich in Luxemburg ließen sich für einen Euro noch Waren und
Dienstleistungen im Wert von 1,02 Euro erstehen. In allen anderen
Ländern müssen Reisende tiefer in die Tasche greifen als in
Deutschland: Nur wenig teurer lebt es sich in Portugal (99 Cent),
Griechenland und Spanien (beide 98 Cent), Belgien (96 Cent) und
Holland (95 Cent). Deutlich weniger für ihr Geld bekommen Deutsche in
Österreich und Italien (beide 91 Cent), Frankreich (86 Cent), Irland
(84 Cent) und Finnland (83 Cent).
Euro-Verweigerer teuer
Bei einer Reise zu den Euro-Verweigerern Schweiz und Schweden
sollte der Geldbeutel ebenfalls gut gefüllt sein: Hier bekommen
Deutsche für einen Euro gerade mal Waren im Wert von 81 und 85 Cent.
Besonders hoch ist die Kaufkraft dagegen in einigen
Euro-Beitrittsländern wie der Tschechischen Republik mit 1,36 Euro,
Polen mit 1,29 Euro, Lettland mit 1,28 Euro und Litauen mit 1,27
Euro.(APA)
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