Philosoph Jürgen Habermas eröffnete Konferenz anlässlich Adornos 100. Geburtstag
Redaktion
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Frankfurt/Main - Mit einer Analyse des Freiheitsbegriffs
bei Theodor Adorno hat der Philosoph Jürgen Habermas am
Donnerstagabend eine einwöchige Konferenz zum 100. Geburtstag des
Begründers der "Frankfurter Schule" eröffnet. Habermas war einst
Assistent Adornos in Frankfurt und folgte ihm später als Leiter des
Instituts für Sozialforschung.
Die vom Hamburger Institut für Sozialforschung organisierte
Konferenz dauert bis zum 30. September. Für Donnerstagabend war ein
Vortrag vom Leiter des Instituts für Sozialforschung, Jan Philipp
Reemtsma, angekündigt über "Adorno und die Literatur". Im ersten Teil
der Tagung werden Adornos philosophische Hauptwerke auf ihre
Aktualität hin abgeklopft. Im zweiten Teil stehen seine Musiktheorie
und seine Kompositionen im Mittelpunkt.
Für Adorno, so Habermas in seiner Eröffnungsansprache, entspringe
die freie Willensentscheidung nicht allein dem reinen Bewusstsein,
sondern sei auch einem Körper unterworfen und werde von einer
Gesellschaft bestimmt. Eine Handlung sei also nicht nur das Produkt
einer Entscheidung, sondern auch eines körperlichen Impulses und
einer persönlichen Lebensgeschichte. Insofern sei der freie Wille
immer auch fremdbestimmt von äußeren Umständen. Dem könne man nicht
entfliehen. Wenn die Zwänge der Natur überwunden seien, hemmten
Adorno zufolge die Zwänge der Gesellschaft das Individuum.
(APA/dpa)
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