Ab kommenden Montag, dem 29. September 2003, ist der Minimumtarif der börsenotierten Telekom Austria (TA) Geschichte. Geht es nach den Mitbewerbern Colt , eTel , Tele2 und UTA , dann soll der günstigste Grundtarif der TA aber bald wieder Wirklichkeit sein. Sie haben die Bundeswettbewerbsbehörde schriftlich aufgefordert, tätig zu werden, so UTA-Sprecher Martin Halama auf APA-Anfrage. Der Vorwurf: Die Telekom nütze ihre marktbeherrschende Stellung zur Verzerrung des Wettbewerbes.

Antwort

Bis spätestens Mitte Oktober sollte eine Antwort auf das Begehren der wichtigsten Mitglieder des Verbandes Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT) vorliegen, schätzt Halama. Bleibe dieser Schritt erfolglos, dann folge eine Klage beim Kartellgericht.

Die Telekom Austria hatte Ende Juli 2003 bekannt gegeben, dass Kunden des für Wenigtelefonierer konzipierten Minimumtarifs automatisch auf das Gebührenmodell mit nächsthöherer Grundgebühr, den Standardtarif, umgestellt werden. Der Schritt war zuvor von der Regulierungsbehörde "RTR" genehmigt worden. Nach Branchenschätzungen sind davon bis zu 1,5 Millionen Konsumenten betroffen.

Diskussion

Die Telekom argumentiert die Preissteigerung mit einer zu geringen Kostendeckung des Minimumtarifs. Immer mehr Kunden hätten die niedrige Grundgebühr gewählt, dann aber günstig über alternative Anbieter (Carrier Preselection) telefoniert, so die TA damals.

Profitieren werden von der Änderung die rund 220.000 grundgebührenbefreiten Kunden. Sie können zusätzlich zu ihrer Grundgebührenbefreiung wie bisher auch nach der Umstellung in den Standardtarif weiterhin eine Stunde tagsüber (Montag bis Freitag 08.00-18.00 Uhr) in der 50-km-Zone gratis telefonieren und zahlen für alle weiteren Gespräche um durchschnittlich rund 6 Prozent weniger Gesprächsgebühren, so die TA. (APA)