New York/Bagdad/Kairo - Die Vereinten Nationen (UNO) haben am Donnerstag mit Verweis auf Sicherheitsbedenken eine Reduzierung ihres Personals im Irak angekündigt.

Die UNO teilte in New York mit, sie werde zunächst 19 ihrer 105 internationalen Mitarbeiter aus dem Golfstaat abziehen. Weiteres Personal werde folgen. Die Entscheidung stellt für die USA einen Rückschlag dar, nach deren Darstellung die Sicherheitslage im Irak unter Kontrolle ist. Ein Abzug von UNO-Personal würde zudem die Bemühungen von US-Präsident George W. Bush untergraben, der UNO eine größere Rolle beim Wiederaufbau des Irak zu übertragen.

Konvoi Richtung Jordanien aufgebrochen

Ein von Sicherheitskräften begleiteter Konvoi mit Mitarbeitern der Vereinten Nationen ist am Freitag vom UNO-Hauptquartier in Bagdad aus in Richtung Jordanien aufgebrochen. Wie vor Ort zu erfahren war, sollten die Fahrzeuge 19 ausländische UNO-Mitarbeiter außer Landes bringen. UNO-Generalsekretär Kofi Annan hatte am Donnerstag nach Konsultationen mit Sicherheitsberatern entschieden, wegen des Risikos neuer Terroranschläge weitere internationale Mitarbeiter aus dem Irak abzuziehen.

Nur noch 42 nicht irakische UNO-Mitarbeiter im Land

Der Sprecher des UNO-Generalsekretärs, Fred Eckhard, hatte am Donnerstag in New York mitgeteilt, es hielten sich von den einst mehr als 650 internationalen UNO-Helfern nur noch 42 nicht-irakische Mitarbeiter in Bagdad und 44 im Norden des Landes auf. Bei der Explosion einer Autobombe vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in Bagdad waren im August 23 Menschen getötet worden, darunter der Leiter der UNO-Operation im Irak, Sergio Vieira de Mello. Rund einen Monat später tötete ein Selbstmordattentäter vor dem Parkhaus des gleichen Gebäudes mit einer Autobombe sich selbst sowie einen irakischen Wachmann. (Reuters/APA/dpa)