Berlin - Die Vereinten Nationen werden nach Angaben des deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder in Kürze das Mandat für den internationalen Einsatz in Afghanistan ausweiten. Das erklärte de Kanzler am Donnerstag nach seiner Rückkehr aus den USA. USA, Frankreich und Russland unterstützten den deutschen Vorstoß, das Mandat für die bisher auf Kabul begrenzte internationale ISAF-Schutztruppe auf Regionen außerhalb der Hauptstadt auszudehnen, sagte der Kanzler im Bundestag. Deutschland will in Kundus ein Wiederaufbau-Team von Bundeswehr und zivilen Helfern stationieren.

Einigung

In der Irak-Frage rechnet Schröder mit einer Einigung im Sicherheitsrat. Der Irak müsse sobald wie möglich seine Souveränität wiedererlangen. Darin seien sich Berlin und Paris sowie die USA einig. Nötig seien ein "realistischer Zeitplan" und ein "pragmatisches Vorgehen". Es müsse getrennt werden zwischen der "Übertragung der Souveränität und der Übertragung der administrativen Regierungsgewalt", sagte der Kanzler. Er ließ offen, ob dies aus seiner Sicht bedeutet, dass die Amerikaner doch noch längere Zeit eine Führungsrolle im Irak spielen sollten.

US-Präsident George W. Bush und Schröder hatten am Mittwoch in New York ihren monatelangen Irak-Streit für beendet erklärt. Schröder legte im Bundestag ein Bekenntnis zur "kooperativen Friedenspolitik" ab. Eine "effektive multilaterale Zusammenarbeit" sei mehr denn je notwendig. "Unser Sicherheitsbegriff erschöpft sich nicht in militärischen Fragestellungen." (APA/dpa/Reuters)