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Woerns (Dortmund/li), Bewunderer der Künste des Austrianers Janocko.

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Austrias offensiver Wirbelwind mit internationalem Niveau unmittelbar nach seinem traumhaften Freistoßtor.

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Wien - Dem österreichischen Double-Gewinner Austria Wien droht schon in der ersten Runde der Europacup-Abschied. Die Wiener kassierten gegen Borussia Dortmund vor 30.500 Zuschauern im Happel-Stadion eine bittere 1:2-Heimniederlage und müssen für das Rückspiel am 15. Oktober im Westfalen-Stadion schon auf ein kleines Wunder hoffen. Die Treffer für die Deutschen erzielten Addo (38.) und Ricken (67.), für den zwischenzeitigen Ausgleich sorgte Janocko (39.).

Dortmunder legten Auswärtsschwäche ab

Während dieses Resultat für die Favoritner einen herben Rückschlag auf dem Weg zu einem Klub mit europäischem Format bedeutet, dürfen sich die Dortmunder auch über einen moralischen Sieg freuen, beendeten sie doch mit dem ersten Europacup-Auswärtssieg einer deutschen Elf auch ohne zehn verletzte oder erkrankte Spieler die Negativ-Serie in Auswärtsspielen. Zuletzt warteten sie in elf Bundesliga-Partien in der Fremde auf einen Sieg, womit der Vereins-Negativ-Rekord eingestellt worden war.

Erstes Abtasten vor dem Ernstfall

Die Austria, die kurzfristig auf den an einer Magen-Darm-Grippe erkrankten Vastic verzichten musste, zeigte sich zwar im Vergleich zur enttäuschenden Heimpleite gegen Marseille konzentrierter und aggressiver, vermochte die stark ersatzgeschwächten Deutschen allerdings nicht wirklich in Gefahr zu bringen. In den ersten 20 Minuten beschränkten sich beide Mannschaften auf gegenseitiges Abtasten. Dann aber erhöhten die Gäste den Druck. Blanchard lenkte einen scharfen Querpass von Ricken über die Latte (19.) und Kehl scheiterte aus kurzer Distanz an Austria-Goalie Mandl.

Weidenfeller auf seinem Posten

Die Riesenchance auf die Führung für die Austria ließ Gilewicz in der 30. Minute aus. Der Pole kam nach schwerem Fehler von Kehl am Elferpunkt völlig freistehend zum Schuss, knallte den Ball aber genau auf BVB-Torhüter Weidenfeller, der auch beim Nachschuss von Wagner auf dem Posten war.

Humpelnder Torschütze

In der 38. Minute sollte sich diese vergeben Möglichkeit rächen. Die Austria lief in einen Konter, Ricken bediente Addo, der Afolabi locker aussteigen ließ und das Leder mit links ins Kreuzeck schlenzte. Kuriosum: Der Torschütze hatte sich schon zuvor verletzt, bewegte sich nur noch leicht humpelnd über den Platz und wurde unmittelbar nach seinem Treffer ausgetauscht.

Janocko brach Torsperre

Doch schon 50 Sekunden danach hatte die Austria die passende Antwort parat. Janocko zirkelte einen Freistoß aus gut 30 m genau ins Kreuzeck und sorgte damit für den ersten Europacup-Treffer der Wiener nach 491 Minuten.

Glück auf Seiten der Gelb-Schwarzen

Nach dem Seitenwechsel folgte zunächst eine kleine Schrecksekunde, als Afolabi in höchster Not nach einem Querpass von Dede klärte. In der Folge aber übernahm die Austria das Kommando und drängte den Champions-League-Sieger von 1997 immer mehr in die Defensive. Während für die Veilchen nur ein Weitschuss von Wagner, der die Latte streifte, und einige brenzlige Situationen im Dortmunder Strafraum herausschauten, war die Truppe von Matthias Sammer weit effizienter (und auch glücklicher): Völlig gegen den Spielverlauf stellte Ricken mit einem von Verlaat abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze auf 2:1 für die Deutschen.

Spannende Schlussminuten

Diesen neuerlichen Rückschlag konnten die Gastgeber nicht mehr so gut wegstecken wie zuvor das 0:1. Zwar blieben sie weiter die tonangebende Mannschaft, echte Einschussmöglichkeiten blieben jedoch aus. In der Schlussphase waren die Dortmunder bei Chancen von Reina und Dede (jeweils 78.) dem 3:1 sogar näher als die Austria dem Ausgleich. (APA)

  • Austria Wien - Borussia Dortmund 1:2 (1:1)
    Wien, Ernst-Happel-Stadion, 30.500, SR Stuart Dougal/Schottland. Rückspiel am 15. Oktober im Westfalen-Stadion von Dortmund

    Torfolge:
    0:1 (38.) Addo
    1:1 (39.) Janocko (Freistoß)
    1:2 (67.) Ricken

    Austria: Mandl - Dospel, Verlaat, Afolabi - Scharner (52. Helstad), Blanchard, Flögel (79. Rudi), M. Wagner, Janocko - Gilewicz, Rushfeldt

    Dortmund: Weidenfeller - Bergdölmo, Wörns, Madouni - Ricken (90. M. Metzelder), Kehl, Reuter, Dede, Jensen - Addo (38. Reina), Ewerthon (76. Odonkor)

    Gelbe Karten: Keine