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Insgesamt werden rund 660 Gefangene aus 42 Ländern im "Camp Delta" auf Kuba festgehalten - die meisten von ihnen ohne Rechtsbeistand

Foto: APA/AFP/Rhona Wise
Washington - Ein Angehöriger der US-Luftwaffe wird der Spionage für Syrien beschuldigt. Der 24-Jährige hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums versucht, geheime Dokumente und mehr als 180 Notizen von Insassen des US-Hochsicherheitslagers in Guantanamo (Kuba) an Syrien weiterzugeben, berichtete die "Los Angeles Times" am Mittwoch. Ahmad al-Halabi sei in Guantanamo neun Monate als Übersetzer für die Taliban- und El-Kaida-Gefangenen tätig gewesen. Der am 23. Juli festgenommene al-Halabi werde derzeit auf einem Luftwaffenstützpunkt in Kalifornien festgehalten. Die bei ihm gefundenen Dokumente enthielten dem Bericht zufolge auch eine Karte des Lagers und Flugwege der Militärflugzeuge, die auf Guantanamo verkehren. In 32 Fällen werde gegen ihn ermittelt, unter anderem wegen Spionage und Unterstützung des Feindes. Bei einer Verurteilung könne er mit dem Tod bestraft werden. Al-Halabi habe sich bei einer Anhörung vor einem Militärgericht für nicht schuldig erklärt. Weiterer Verdächtiger

Am 10. September war ein islamischer Geistlicher der US-Armee nach seiner Rückkehr von Guantanamo in Miami festgenommen worden. Der Mann habe geheime Unterlagen in seinem Besitz gehabt. Nach Angaben des Luftwaffensprechers Major Michael Shavers haben beide Männer zur gleichen Zeit in Guantanamo gearbeitet. Noch sei es unklar, ob es eine Verbindung zwischen den Fällen gebe.

Das US-Militär führt nach US-Medienangaben derzeit eine Untersuchung über mögliche Sicherheitslücken in Guantanamo durch, wo über 600 Personen - die meisten als Taliban-Kämpfer oder Mitglieder des Terrornetzwerks El Kaida verdächtigt - eingesperrt sind. Weitere Festnahmen seien wahrscheinlich, berichtete der Nachrichtensender CNN am Mittwoch. (APA/dpa)