Großbritanniens ältester Friedhof über 10.000 Jahre alt
Entdeckung lässt Rückschlüsse auf Steinzeitmenschen zu: sie waren klein, kämpften mit Kinderkrankheiten und benutzten Zahnstocher
Redaktion
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London - In einer Höhle im Südwesten Großbritanniens sind
die bisher ältesten menschlichen Skelette des Landes gefunden worden,
wie Wissenschafter der Denkmalpflegeorganisation English Heritage am
Dienstag bekannt gaben. Die Aveline Höhle sei der älteste Friedhof
des Landes, das Alter der Knochen schätzten die Forscher nach einer
Radiokarbonmessung auf 10.200 bis 10.400 Jahre.
Rückschlüsse auf Gesundheit und Ernährung
Der Fund in der Aveline Höhle, die in der Nähe von Burrington
Combe liegt, sei der bisher größte aus dem mittleren Steinzeitalter
in Großbritannien und die Höhle eine der bedeutendsten
steinzeitlichen Grabstätten in Europa, teilte die Organisation mit.
Mit der Analyse der gefundenen Knochen und Zähne können die Fachleute
Rückschlüsse auf die Gesundheit und Ernährung sowie die Lebensweise
der Steinzeit-Menschen ziehen.
Nach ersten Ergebnissen waren die Menschen damals relativ klein
(rund 1,52 Meter), leicht und wurden nicht sehr alt. Hungerperioden
konnten die Forscher ebenfalls nachweisen, ebenso chronische
Krankheiten bei Kindern. Zudem stellten die Wissenschafter fest, dass
die Steinzeit-Menschen offenbar eine Art Zahnstocher verwendeten, um
Essensrückstände aus ihren Zähnen zu entfernen. (APA/AP)
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