Wien - Die Schwächephase der heimischen Wirtschaft hat auch im zweiten Quartal 2003 angehalten, auch wenn das Wachstum ein wenig höher ausfiel als im Vorjahr. Bereinigt um Saisoneffekte betrug die Wachstumsrate 0,3 Prozent nach einer Stagnation im ersten Quartal, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Dienstag mit.

Die Hauptimpulse für den leichten Konjunkturanstieg im zweiten Jahresviertel seien von den Investitionen ausgegangen. Die Bruttoanlageinvestitionen stiegen - erstmals wieder seit Anfang 2001 - gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres real um 2,6 Prozent. Die Bauinvestitionen seien mit 0,9 Prozent zwar weniger stark angestiegen, dennoch signalisiere die seit einem halben Jahr erkennbare Aufwärtsbewegung ein Ende der Krise am Bau.

Unter den Wirtschaftssparten habe im zweiten Quartal 2003 nur die Sachgüterproduktion (minus 1,1 Prozent) nennenswerte reale Wertschöpfungseinbußen hinnehmen müssen. Kräftige Impulse habe es dagegen im Handel (2,7 Prozent Zuwachs) und bei Banken und Versicherungen (4,5 Prozent) gegeben. Die Banken steigerten erstmals seit fünf Quartalen wieder ihre reale Wertschöpfung. Die private Konsumnachfrage sei mäßig, aber stabil gewachsen. Rechne man Saison- und Arbeitstagseffekte heraus, sei die Zuwachsrate des privaten Konsums im Vergleich zum ersten Quartal 2003 mit plus 0,25 Prozent aber nicht höher ausgefallen. Real um 1,1 Prozent geschrumpft seien dagegen die Exporte, die sich 2002 trotz angespannter internationaler Konjunkturlage gut behauptet hatten.

Kleines Exportplus

Während die österreichischen Unternehmen die Ausfuhr von Waren noch leicht steigern konnten, seien die Dienstleistungsexporte weiter stark (minus 8,6 Prozent real) zurückgegangen, nachdem sie bereits im ersten Quartal des laufenden Jahres um fast elf Prozent eingebrochen waren, gaben die Wirtschaftsforscher des Wifo bekannt. (DER STANDARD Printausgabe, 24.9.2003, APA)