Die Shahab-3-Rakete hat eine Reichweite von 1300 Kilometern

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Teheran - Der Iran hat bei einer Militärparade am Montag eine neue Mittelstreckenrakete präsentiert, die Militärexperten zufolge Israel und US-Stützpunkte in der Region erreichen kann. Der iranische Präsident Mohammad Chamati wies zugleich erneut den Vorwurf der USA zurück, sein Land entwickle Massenvernichtungswaffen.

"Wir sind gegen eine Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen und Atomwaffen, aber wir beharren auf unserem absoluten Recht, auf wissenschaftlichem und technologischem Gebiet stark zu sein", sagte Chatami bei der Militärschau in Teheran. Die dabei vorgestellte Shahab-3-Rakete hat eine Reichweite von 1300 Kilometern. Auf der Parade wurde mit den sechs Raketen die bislang größte Zahl des Typs öffentlich präsentiert. Der Iran hat erklärt, die Rakete diene ausschließlich der Abschreckung. Die Parade fand am Jahrestag des Kriegsbeginns zwischen Iran und dem Nachbarland Irak (1980 bis 1988) statt.

Neue Uranfabrik im Probebetrieb

Der Iran hat nach eigenen Angaben eine Fabrik zur Anreicherung von Uran probeweise in Betrieb gesetzt. Das Unternehmen in Natans arbeite bereits seit einigen Wochen im Probebetrieb, sagte der iranische Vertreter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Ali Akbar Saleh, der Tageszeitung "Kaihan". In Natanz existieren nach seinen Angaben derzeit 164 Zentrifugen.

rist bis Ende Oktober

Die Nuklearfabrik Natanz ist im Visier der IAEA, seit Kontrolleure dort Spuren hoch angereicherten Urans gefunden haben. Die IAEA verdächtigt Iran, die Substanz zum Bau von Nuklearwaffen herzustellen und so den Atomwaffensperrvertrag zu verletzen. Die IAEA hat dem Iran eine Frist bis Ende Oktober für den Nachweis gesetzt, dass es nicht heimlich an einem verbotenem Atomwaffenprogramm arbeitet.

Der Iran ist nach den Worten eines ranghohen Regierungsvertreters technisch nicht in der Lage, im eigenen Lande Uran anzureichern. Dies sagte der iranische Botschafter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Ali-Akbar Salehi, am Montag dem staatlichen Fernsehsender IRIB. Zu Spuren angereicherten Urans, die im Iran gefunden wurden, sagte Salehi, diese könnte nur "importiert" worden sein. Der Iran besitze nicht die technischen Einrichtungen zur Anreicherung von Uran.

US-Präsident George W. Bush hatte Iran zusammen mit Nordkorea und dem Irak unter der Regierung des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein als "Achse des Bösen" bezeichnet, die nach Massenvernichtungswaffen strebe und Terrorismus unterstütze. (APA/Reuters)