Wien - Im Gegensatz zu den USA und Russland will sich Österreich strikt an die Kriterien des Kyoto-Protokolls halten und den CO2-Ausstoß um 13 Prozent verringern. Landwirtschaftsminister Josef Pröll (V) sagte am Montag, dass der bisherige Trend alles andere als positiv sei. Die Wetterextreme der vergangenen beiden Sommer würden dies mehr als deutlich unterstreichen.

Spürbare Folgen eines wärmeren Klimas

Die durch die Wetterextreme verursachten Kosten sind in den vergangenen Jahren dramatisch gestiegen. Laut Münchner Rückversicherung sind die durch Naturkatastrophen verursachen Schäden weltweit von 138,4 Milliarden US-Dollar in den siebziger Jahren auf 659,9 Milliarden US-Dollar in den neunziger Jahren in die Höhe geschnellt. Für Österreich hat der Klimawandel ebenfalls mehr als spürbare Auswirkungen: Durch Hochwasser und Hitzewelle fällt die Ernte bei Getreide, Gemüse und Zucker deutlich geringer aus.

Pröll zufolge hält Österreich weiter strikt an den in Kyoto festgesetzten Zielen fest. Um die Vorgabe zu erreichen, muss das Anwachsen des CO2-Ausstoßes gestoppt und jährlich auf 68 Millionen Tonnen verringert werden.

"Österreichische Klimastrategie"

Um eine Trendumkehr zu erreichen, setzt der Minister weiter auf die "österreichische Klimastrategie". Alle relevante Sektoren müssten ihren Teil dazu beitragen. Die Regierung will ihrerseits die Mittel dafür um bis zu 90 Millionen Euro im Jahr 2006 steigern.

Doch nicht nur der öffentliche Verkehr und die Industrie, sondern auch der Individualverkehr müsse bei dem gemeinsamen Ziel mitarbeiten. Die Österreicher sind nämlich alles Andere als begeisterte Fußgänger bzw. Radfahrer: Ein Viertel aller Strecken, die mit dem Auto zurückgelegt werden, sind unter zwei Kilometer, die Hälfte unter fünf Kilometer. (APA)