In Linz, Salzburg und Wien gab es schon am Wochenende zahlreiche Veranstaltungen. Im Linzer Stadtteil Urfahr war am Samstag die Hauptstraße für Pkw gesperrt. In Wien wurde am Rathausplatz ein Mobilitätszentrum eingerichtet, vor dem Burgtheater feierte die Wiener Polizei "50 Jahre Verkehrserziehung". In der Mozartstadt glichen gesperrte Straßenzüge einem Volksfest, Stadtbusse und die Lokalbahn fuhren zum Nulltarif.
Kein Unterschied für Grazer Verkehrsbetriebe
Die Grazer Verkehrsbetriebe GVB fanden am Montag trotz Nulltarif mit dem üblichen Kapazitäten das Auslangen. Jene fünf Prozent weniger an Kfz-Verkehr, die man in den vergangenen Jahren gemessen hatte, werde man diesmal vermutlich nicht erreichen, prognostizierte Thomas Fischer von der Verkehrsplanung. In Bruck an der Mur kamen die 380 Bediensteten der Stadtverwaltung geschlossen ohne eigenes Auto zur Arbeit.
In Niederösterreich beteiligten sich 35 Gemeinden am Autofreien Tag. In der Landeshauptstadt St. Pölten wurde ein weiterer Abschnitt des 150 Kilometer umfassenden Radwegenetzes eröffnet.
In Tirol beteiligen sich laut Klimabündnis 25 Gemeinden am autofreien Tag. Von einem eingeschränkten Verkehr war vorerst so gut wie nichts zu spüren, viele Veranstaltungen beginnen erst am Nachmittag.
Klagenfurt startete das Projekt Green City Card. Bei einem Einkauf ab 30 Euro in der Innenstadt gibt es einen Gratisfahrschein.
"Nicht ruhiger als sonst"
"Wir haben bis jetzt keine Hinweise darauf, dass es ruhiger wäre als sonst", hieß es Montagmittag auf Anfrage bei der Verkehrsabteilung des Vorarlberger Landesgendarmeriekommandos. Mit dem "Holzhammer" wird nicht vorgegangen, die Bewerbung des Fahrrades und anderer sanfter Mobilität stehen im Mittelpunkt.
Im Burgenland fanden zum Autofreien Tag Aktionen in mehreren Gemeinden statt: In der Landeshauptstadt Eisenstadt wurde ein neuer Radweg eröffnet. Am Colmarplatz konnten Interessierte ihre Fahrräder im Rahmen einer Aktion des kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes mittels Codierung vor Diebstahl schützen lassen. Der ÖAMTC zeigte, wie man Fahrräder sicher auf Autos transportiert.
Bevölkerung ist Regierung verkehrspolitisch voraus
Kritik an der Verkehrspolitik übten die Grünen: "Die Beteiligung am europaweiten Autofreien Tag zeigt, dass die Bevölkerung der Regierung verkehrspolitisch meilenweit voraus ist", so Eva Lichtenberger. Der Verkehrssprecher der Wiener FPÖ, Herbert Madejski, stellte den Aktionstag in Frage. Es sei zu hinterfragen, "ob die vielen tausend Euros", für die Kampagne "nicht besser in den Ausbau der öffentlichen Nahverkehrsmittel und in die Straßeninfrastruktur zu investieren gewesen wären".