Am Anfang der "Krone" steht ein wüster Streit, wem sie eigentlich gehört. Vierzig Jahre später entsteht gerade ein wüster Streit, wem die Verfügungsmacht innerhalb der "Krone" gehört. Diese relativ erfolgreichste Zeitung der Welt ist eine Schöpfung vor allem von Hans Dichand (83). Das Gründungskapital kam jedoch vom heute 90-jährigen Gewerkschaftsboss Franz Olah. Der ÖGB war dann der Ansicht, die Zeitung gehöre eigentlich ihm. Da kam es zu Hausdurchsuchungen bei Dichands. Michael Dichand, der älteste Sohn des Patriarchen, erzählt heute, er hätte damals die Polizisten mit seinen Bauklötzen beworfen. Inzwischen sieht sich die Familie Dichand wieder bedroht: Der 50-Prozent-Partner WAZ ist der Ansicht, Hans Dichand schade der Krone, u.a., weil er seinen anderen Sohn Christof als Chefredakteur durchgeboxt hat. Das lässt nun Michael Dichand, den zeitweilig verlorenen Sohn (als Agrar-unternehmer eher erfolglos), nicht ruhen: Er behauptet in der Branchenzeitung "Der Journalist", er habe Beweise, dass der 50-Prozent-Partner der Krone, der deutsche WAZ-Konzern, mit der "kroatischen Mafia im Bett liege". Da staunen die bei der WAZ wohl Bauklötze. Und der Endkampf um die Krone hat begonnen. (DER STANDARD, Printausgabe, 20./21.9.2003)