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Video-Aufnahmen zeigen die brennenden Trucks der US-Patrouille

foto: REUTERS TV
Bagdad/Berlin - Bei einem schweren Angriff auf eine US-Patrouille westlich von Bagdad sind nach Angaben arabischer TV-Sender mehrere US-Soldaten getötet worden. Laut Al Arabiya kamen bei dem Zwischenfall in der Stadt Chalidija mindestens acht US-Soldaten ums Leben. Auch Al Jazeera berichtete von mehreren Todesopfern unter den US-Soldaten. Nach Informationen des US-Militärs hingegen wurden nur zwei Soldaten verletzt. Augenzeugen berichteten, zunächst sei eine ferngezündete Bombe detoniert, danach wurden die Soldaten von den Angreifern unter Feuer genommen.

Die US-Soldaten hätten nach dem Angriff auf mehrere Häuser und zwei Fahrzeuge geschossen, darunter ein Auto der Nachrichtenagentur AP. Dabei sei ein dreijähriger Junge verletzt worden. Kurz nach dem Angriff transportierte ein US-Militärfahrzeug mindestens einen völlig zerstörten Lastwagen ab. Nach Einbruch der Dunkelheit zogen sich die US-Truppen aus Chalidija zurück.

Jubeldemonstrationen

Wie Augenzeugen berichteten, liefen danach etwa 100 Iraker auf die Straße und tanzten. Sie trugen ein großes Transparent mit dem Bild des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein in Kampfuniform. Sie feuerten Freudenschüsse in die Luft ab und sangen: "Wir opfern dir unser Blut und unsere Seelen, Saddam!" Im sunnitischen Dreieck gibt es den stärkten Widerstand gegen die Besatzungstruppen. Erst am Montag fiel der Polizeichef von Chalidija einem Attentat zum Opfer. Am Mittwoch war in einem Saddam zugeschriebenen Tonband zum verstärkten Kampf gegen die US-Soldaten im Irak aufgerufen worden.

Angriffe auch in Mosul

Kurze Zeit nach dem Angriff detonierte in der Nähe von Chalidija eine zweite Bombe, als ein US-Konvoi die Stelle passierte. Dabei wurde mindestens ein Geländewagen zerstört, der als Truppentransporter diente. Nach Berichten von Al Arabiya kam es auch in der nordirakischen Stadt Mosul (Mossul) zu Angriffen auf US-Soldaten. Al Jazeera berichtete, amerikanische Soldaten hätten zuvor in El Kaim nahe der Grenze zu Syrien zwei Iraker erschossen, ohne dass Einzelheiten zu dem Vorfall bekannt wurden.

Beerdigung

In der westirakischen Stadt Falluja wurde ein am Vortag offenbar von US-Soldaten erschossener 14-jähriger Junge beerdigt. Er war nach Angaben von Augenzeugen auf der Straße getötet worden, als eine US-Patrouille mehrere Männer unter Beschuss nahm. Die Soldaten hätten offenbar nicht verstanden, dass es sich bei den Männern um Angehörige einer Hochzeitsgesellschaft handelte, die Freudenschüsse abgaben, sagten Augenzeugen. (APA/dpa/AP)